In der Mitgliederversammlung der Naturfördergesellschaft Sendenhorst e.V. (NFG) am 16. Mai 2018 in der Gaststätte „Zur Börse“ begrüßte Bürgermeister Berthold Streffing als Vorsitzender ca. 20 Mitglieder. Neben den Berichten des Vorstandes und der Kassiererin standen in diesem Jahr u.a. die Neuwahl eines Kassenprüfers und wie immer ein informativer Teil auf der Tagesordnung. Geschäftsführer Rolf Löckmann berichtete vom vergangenen Jahr:
Auch 2017 fanden mehrere Aufräumaktionen auf dem Hof Schmetkamp statt. Es wurden Gartengeräte zur Pflege des Geländes angeschafft und die zerrstörten Infotafeln an der Schutzhütte repariert. Erste Vorarbeiten für das Anbringen dreier neuer Infotafeln sind abgeschlossen. Sie können in Kürze zum einem mit einem Übersichtsplan und zum anderen mit Informationen zur Honigbiene ausgestattet werden. Die verwendeten Grundplatten wurden freundlicher weise von der Firma VEKA zur Verfügung gestellt.
Auf dem Hof Schmetkamp wurde versuchsweise eine Magerblumenwiese angelegt, die vor allem den heimischen Insekten, insbesondere den Wildbienen zu gute kommen soll. Eine Apfelsaftaktion fand 2017 nicht statt, da die Obstbaumallee kaum Äpfel trug und die Apfelernte insgesamt wegen des späten Frostes im Frühjahr 2017 sehr mager ausgefallen ist.
Mit dem Kassenbericht erläuterte Kassiererin Edith Harig die Ausgaben des vergangenen Jahres. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Michael Fritsche und Bernd Goroncy wurden Vorstand und Kassiererin daraufhin von der Mitgliederversammlung entlastet. Anschließend wurde Ludger Voges als neuer Kassenprüfer gewählt. Bernd Goroncy bleibt noch ein Jahr im Amt.
Im Anschluss an den offiziellen Teil führte Dr. Berit Philipp, wissenschaftliche Mitarbeiterin der NABU Naturschutzstation Münster, die Anwesenden durch die spannende Welt der zahlreichen Wildbienenarten. Rund 580 Arten gibt es in Deutschland, ca. 360 davon sind auch in NRW zu finden. Aussehen und Größe sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Es reicht von der 3 cm großen stark behaarten Hummel über die wenig behaarten 4 mm kleinen Maskenbiene bis hin zu gänzlich unbehaarten Arten wie z.B. die Blutbienen. Die Zahl der Wildbienen ist stark zurückgegangen. 52 % der Wildbienenarten stehen auf der „Roten Liste“ der akut vom Aussterben bedrohten Arten. Das ist alarmierend, denn Wildbienen sind als Bestäuber sowohl für Wildkräuter als auch für unsere Nutzpflanzen unverzichtbar. Im Gegensatz zur Honigbiene leben die verschiedenen Wildbienenarten, bis auf wenige Ausnahmen, nicht in Völkern zusammen, sondern jede Wildbiene sorgt alleine für ihre Brut. Deshalb produzieren Wildbienen auch keinen Honig. Die Wahl und Form der Brutplätze ist ebenso vielfältig wie das Escheinungsbild der unterschiedlichen Arten. Einige bauen ihre Nester vorzugswiese in Totholz, andere nutzen Mauerspalten, trockene Staudenstengel oder Bambusröhren. Die Mehrzahl der Wildbienenarten baut ihr Nest allerdings in den Boden.
Wer etwas zum Schutz und Erhalt der Wildbienen tun will, muss wissen, dass 3 Vorrausetzungen erfüllt sein müssen, damit sich Wildbienen ansiedeln. Es müssen neben den geeigneten Nistmöglichkeiten auch Nistmaterial und Nahrungsangebot in einer Entfernung von 100 bis 1200 m zur Verfügung stehen.
Dr. Berit Philipp machte deutlich, dass jeder in seinem Garten kleine Inseln schaffen kann, wo sich Wildbienen ansiedeln können.