Drei neue Mitglieder konnte die NFG im ersten Halbjahr 2018 aufnehmen. Mitgliederwerbung wird neben der Vorbereitung des Apfelfestes, den Blühstreifen an Ackerflächen u.a. Thema der nächsten Vorstandssitzung am 1.8.2018 sein.
Schafe für die Pflege der Brachfläche
Eine Anregung der NABU-Mitarbeiter bei ihrem Besuch wird nach den Sommerferien realisiert. So konnte ein Schäfer gewonnen werden, mit seiner Herde einen Teil der Brachfläche nördlich der Apfelbaumallee zu beweiden. Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhöhen.
Auch über die Apfelbäume selbst, d. h. über deren Erhalt und Pflege, wird es in einem weiteren Gespräch gehen.
NABU Naturschutzstation Münsterland zu Gast in Sendenhorst
Der Vorstand der Naturfördergesellschaft Sendenhorst hatte Mitarbeiter der NABU Naturschutzstation Münsterland zu einem Besuch des Natur- und Naherholungsgebiets Hof Schmetkamp eingeladen. Zur Einführung erläuterte Herr Huth die Entstehungsgeschichte dieses Gebietes. So erwähnte er, wie aus einer Fläche, die zu einem geplanten Flughafen (Anfang der 1970er Jahre) führen sollte, die unterschiedlichen Biotope entstanden sind.
Dr. Hövelmann und sein Kollege Stephan Grote, waren beeindruckt von der Größe des Gebiets und konnten den Vorstandsmitgliedern einige Tipps zur Optimierung einzelner Bereiche geben. So wurde erörtert, ob es möglich wäre, die Brachflächen mit Schafen zu beweiden. Unter anderem kann auch das Insektenhaus weiter verbessert werden.
Die vielen Brennnessel im Bürgerschützenwald sollten nicht stören. Sie dienen einigen Insekten als Futterpflanze und werden nach und nach automatisch verschwinden. Brennnessel weisen auf einen stickstoffreichen Boden hin. Die Fläche des Bürgerschützenwaldes war früher Nutzfläche für den Hof Schmetkamp und ist deshalb regelmäßig gedüngt worden.
Es wird noch viele Jahre dauern, bis sich eine größere Vielfalt an heimischen Wildpflanzen entwickeln wird. Beispielsweise wächst eine Wildorchideensorte in dem Bereich und Dr. Hövelmann hat mit „Botanikerblick“ darauf aufmerksam gemacht, dass ein kleiner Bestand von Klapperkopf am Wegesrand steht. Diese Pflanze steht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen.
Die Vorstandsmitglieder der Naturfördergesellschaft wollen sich zukünftig regelmäßiger mit Mitarbeitern der NABU Naturschutzstation treffen, um deren Sachverstand als wertvolle Hilfestellungen zu nutzen.
Besuch von Hof Schmetkamp
Am Montag, 11. Juni 2018, statten MitarbeiterInnen der NABU Naturschutzstation Hof Schmetkamp einen Besuch ab, um mit dem Vorstand der NFG über die weitere Entwicklung des Geländes zu sprechen.
Mitgliederversammlung 2018
In der Mitgliederversammlung der Naturfördergesellschaft Sendenhorst e.V. (NFG) am 16. Mai 2018 in der Gaststätte „Zur Börse“ begrüßte Bürgermeister Berthold Streffing als Vorsitzender ca. 20 Mitglieder. Neben den Berichten des Vorstandes und der Kassiererin standen in diesem Jahr u.a. die Neuwahl eines Kassenprüfers und wie immer ein informativer Teil auf der Tagesordnung. Geschäftsführer Rolf Löckmann berichtete vom vergangenen Jahr:
Auch 2017 fanden mehrere Aufräumaktionen auf dem Hof Schmetkamp statt. Es wurden Gartengeräte zur Pflege des Geländes angeschafft und die zerrstörten Infotafeln an der Schutzhütte repariert. Erste Vorarbeiten für das Anbringen dreier neuer Infotafeln sind abgeschlossen. Sie können in Kürze zum einem mit einem Übersichtsplan und zum anderen mit Informationen zur Honigbiene ausgestattet werden. Die verwendeten Grundplatten wurden freundlicher weise von der Firma VEKA zur Verfügung gestellt.
Auf dem Hof Schmetkamp wurde versuchsweise eine Magerblumenwiese angelegt, die vor allem den heimischen Insekten, insbesondere den Wildbienen zu gute kommen soll. Eine Apfelsaftaktion fand 2017 nicht statt, da die Obstbaumallee kaum Äpfel trug und die Apfelernte insgesamt wegen des späten Frostes im Frühjahr 2017 sehr mager ausgefallen ist.
Mit dem Kassenbericht erläuterte Kassiererin Edith Harig die Ausgaben des vergangenen Jahres. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Michael Fritsche und Bernd Goroncy wurden Vorstand und Kassiererin daraufhin von der Mitgliederversammlung entlastet. Anschließend wurde Ludger Voges als neuer Kassenprüfer gewählt. Bernd Goroncy bleibt noch ein Jahr im Amt.
Im Anschluss an den offiziellen Teil führte Dr. Berit Philipp, wissenschaftliche Mitarbeiterin der NABU Naturschutzstation Münster, die Anwesenden durch die spannende Welt der zahlreichen Wildbienenarten. Rund 580 Arten gibt es in Deutschland, ca. 360 davon sind auch in NRW zu finden. Aussehen und Größe sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Es reicht von der 3 cm großen stark behaarten Hummel über die wenig behaarten 4 mm kleinen Maskenbiene bis hin zu gänzlich unbehaarten Arten wie z.B. die Blutbienen. Die Zahl der Wildbienen ist stark zurückgegangen. 52 % der Wildbienenarten stehen auf der „Roten Liste“ der akut vom Aussterben bedrohten Arten. Das ist alarmierend, denn Wildbienen sind als Bestäuber sowohl für Wildkräuter als auch für unsere Nutzpflanzen unverzichtbar. Im Gegensatz zur Honigbiene leben die verschiedenen Wildbienenarten, bis auf wenige Ausnahmen, nicht in Völkern zusammen, sondern jede Wildbiene sorgt alleine für ihre Brut. Deshalb produzieren Wildbienen auch keinen Honig. Die Wahl und Form der Brutplätze ist ebenso vielfältig wie das Escheinungsbild der unterschiedlichen Arten. Einige bauen ihre Nester vorzugswiese in Totholz, andere nutzen Mauerspalten, trockene Staudenstengel oder Bambusröhren. Die Mehrzahl der Wildbienenarten baut ihr Nest allerdings in den Boden.
Wer etwas zum Schutz und Erhalt der Wildbienen tun will, muss wissen, dass 3 Vorrausetzungen erfüllt sein müssen, damit sich Wildbienen ansiedeln. Es müssen neben den geeigneten Nistmöglichkeiten auch Nistmaterial und Nahrungsangebot in einer Entfernung von 100 bis 1200 m zur Verfügung stehen.
Dr. Berit Philipp machte deutlich, dass jeder in seinem Garten kleine Inseln schaffen kann, wo sich Wildbienen ansiedeln können.