Mit fachmännischer Unterstützung durch Herrn Reckmann haben die Mitglieder der Naturfördergesellschaft, Michael Fritsche und Sabrina Thülig, die Kopfweiden auf dem Gelände Hof Schmetkamp gestutzt – geschneitelt, wie man den Vorgang auch nennt. Durch die Bearbeitung erhalten die Bäume im Laufe der Jahre ihre charakteristische Form. Da heute die Kopfweiden keine ökonomische Bedeutung mehr für die Landwirtschaft haben, müssen Pflegemaßnahmen vorgenommen werden, da die Bäume ansonsten unter der Last der Äste auseinander zu brechen drohen.
Durch die vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten der Ruten und des Holzes waren die Weiden ein wichtiger Faktor im bäuerlichen Wirtschaftsbetrieb früherer Zeiten. „Die Neuaustriebe, zunächst dünne Ruten, wurden als Flechtmaterial für Körbe, Reusen oder auch beim Hausbau zum Ausflechten der Gefache und als Flechtzaun genutzt. Die Entnahme der dünnen Ruten ein bis zwei Jahre nach dem Köpfen stellte eine gleichmäßige Ausdünnung des gesamten Kopfes dar und förderte die verbleibenden Austriebe, die nach 3 bis 5 Jahren das nächste Mal durchforstet wurden, um Stiele z.B. für Forken und Schippen zu gewinnen. Die auf dem Kopf verbliebenen Aufwüchse ließ man etwa bis zum 10. Jahr stehen, um diese dann als Brennholz zu gewinnen. Das heißt, der Baum wurde wieder geköpft, und der Umtrieb begann von Neuem. […]
Der Vorgang des Köpfens oder Rückschnittes hinterläßt an den Bäumen immer große Wunden, so daß Pilze in das Holz einwachsen und eine Fäulnis in Gang bringen können. Die Vermorschung, Vermulmung des Holzes und das Entstehen von Höhlen bieten einer Vielzahl von Insekten und anderen Tierarten einen vielseitigen Lebensraum auf Kopfweiden. Damit haben die Kopfweiden auch eine sehr große Bedeutung für den Artenschutz und sind ein wertvoller Lebensraum. Alte, dickstämmige Weiden zählen zu den insektenreichsten Pflanzenarten Mittel europas. Weit über 100 Käferarten können auf ihnen leben.“ (Aus einer Broschüre des DVL – Deutscher Verband für Landschaftspflege.)
Zwei Kitas haben Interesse bekundet, die Äste für die Anlage eines Tipizeltes oder eines grünen Tunnels zu verwenden. Weiterer Arbeiten erfolgten an der Obstbaumallee. Hier standen einige Sträucher zu nah an den Obstbäumen. Der Vorstand bedankt sich auch bei den anderen Mitgliedern, die später beim Aufräumen geholfen haben. Dank an Frau Namuth für die Fotos oben.
Siehe auch „Maßnahmenblatt: Anpflanzung und Pflege von Kopfbäumen“ der Landwirtschaftskammer NRW mit weiteren nützlichen Informationen.